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Aus für Durchfallen: Für Praktiker kein "Meisterstück"


2016-04-08 Kurier

Aus für Durchfallen: Für Praktiker kein "Meisterstück"

Bernhard Gaul

Fünf Monate nach Ankündigung liegt der erste konkrete Reformvorschlag vor     


Foto: APA/HELMUT FOHRINGER
„High five“ für das „Meisterstück“ Bildungsreform: Ministerin Heinisch-Hosek und Staatssekretär Mahrer

Es war offenbar eine sehr schwere Geburt: 142 Tage hat es gedauert, jetzt ist das erste Paket der seit November paktierten Bildungsreform fertig. Bildungsministerin Heinisch-Hosek versprach ein "Meisterstück". Experten und Praktiker, mit denen der KURIER sprach, können sich diesem Urteil nicht anschließen.


Die Reform im Detail finden Sie hier.


Schuleingangsphase

Wesentlich ist bei dem Reformvorschlag, der seit gestern im Parlament zur Begutachtung ist, eine Neugestaltung der Schuleingangsphase. Zu dieser zählt nun das letzte Kindergartenjahr und die ersten beiden Volksschuljahre. Grundsätzlich soll es Ziffernnoten nur auf Wunsch der Schule geben, ebenso jahrgangsübergreifende Klassen, da gleichaltrige Kinder selten das Gleiche können.


Bildungswissenschafterin Christiane Spiel lobt das Vorhaben: "Die sehr gute Idee der Schuleingangsphase ist, dass die Kinder wirklich fit gemacht werden können für die weiterführenden Schulen. Die Kinder können so individueller gefördert werden und die Grundkompetenzen in der eigenen Geschwindigkeit erlernen."


Erstes Zeugnis bei AHS-Einschreibung

Positiv ist für die Professorin auch die geplante alternative Leistungsbeurteilung (also kein Zeugnis mit Notenziffern) in den ersten drei Jahren. Sie sieht aber ein großes Problem, dass damit erst in der vierten Klasse im Halbjahreszeugnis das erste Mal Ziffernnoten auftauchen. Denn diese Beurteilung muss bei der AHS-Anmeldung vorgelegt werden. Ist nur ein Dreier im Zeugnis, ist dem Kind diese Schulwahl verwehrt. Spiel: "Meine Empfehlung ist, dass man die Noten langsam einführt und sich unter den Bildungseinrichtungen auch mehr austauscht, um zu einer faireren Bewertungen zu kommen."


Gesamtpaket fraglich

Bildungsexpertin und Ex-Schuldirektorin Heidi Schrodt sagt: "Positiv ist die Sprachförderung sowie die Verbesserungen bei den Nahtstellen. Ansonsten ist es eben nur ein Stückchen einer Reform, bei der man nicht weiß, wie das Gesamtpaket aussieht."


Und die Praktiker? Volksschuldirektorin Michaela Schmiege winkt ab: "Dass die Kinder in den ersten drei Jahren nicht mehr durchfallen können, ist für mich nur ein Aufwärmen eines Zustandes aus früherer Zeit, das habe ich schon am Anfang meiner Schulkarriere 1976 erlebt. Wir machen das mit außerordentlichen Kindern ohnehin schon", erklärt die Direktorin der Volksschule Gassergasse in Wien Margareten.


Seit vielen Jahren gibt es an ihrer Schule zudem die "alternative Leistungsbeurteilung" – mit einer wesentlichen Änderung: "Wir zeigen den Eltern in einem Gespräch, was das Kind geleistet hat und besprechen das. Wir machen das, weil die verbale Beurteilung von den Eltern kaum nicht verstanden wird." Denn an ihrer Schule sind 98 Prozent der Kinder nicht-deutscher Muttersprache.


Wie Spiel warnt Schmiege davor, erst in der vierten Klasse Ziffernnoten zu geben. "Damit wird der Druck von den Eltern auf die Lehrer, der ohnehin schon sehr groß ist, nur noch größer."


Zu viele Bezugspersonen für die Kinder

Positiv sieht sie auch die zusätzlichen Förderungen. "Aber sinnvoller und effektiver wären einfach nur zwei Lehrer pro Klasse. Durch die vielen Förderlehrer, die sich ununterbrochen abwechseln, haben die kleinen Kinder so zu viele Bezugspersonen."



Bildung - Bildungsreform, Landeshauptleute, Bundeskompetenz, Bildungsdirektionen, Elternmitsprache, NMS, AHS, Volksschule, Gymnasium, Heinisch-Hosek, Mahrer
Kommentare und Hervorhebungen: JPS

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