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    ENERGIEWENDE - Kein Strom mehr für Deutschland   zum Nachlesen!  

Holger Douglas - Tichys Einblick  2019-04-19    
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Professor Dr.-Ing. Harald Schwarz im Interview mit dem Lausitz-Magazin.
In wenigen Jahren sollen die letzten Kohle- und Kernkraftwerke vom Netz gehen und stillgelegt werden.
Woher dann der Strom kommen soll, weiß niemand. Sicher ist nur: Wind und Sonne schaffen es nicht.


Das Wallstreet Journal bezeichnet den Ausstieg auf Kohle- und Kernkraft schlicht als »Die dümmste Energiepolitik der Welt«. Dumme Umweltpolitik sei zwar Routine, so das Blatt weiter, aber Deutschland sticht doch deutlich aus diesem Unsinn hervor. Während Chinas Kohleverbrauch gewissermaßen explodiert, gehts hier bergab.

In wenigen Jahren sollen die letzten Kohle- und Kernkraftwerke vom Netz gehen und stillgelegt werden. Woher dann der Strom kommen soll, weiß niemand. Sicher ist nur: Wind und Sonne schaffen es nicht.

Mit diesen Voraussagen meldet sich jetzt Professor Harald Schwarz zu Wort, Lehrstuhlinhaber Energieverteilung und Hochspannungstechnik an der BTU Cottbus-Senftenberg. Er hatte vor einem Jahr an einer Studie für das brandenburgische Wirtschaftsministerium über eine sichere Stromversorgung mitgearbeitet. Jetzt erschien in der regionalen Zeitschrift »Lausitz-Magazin« ein ausführliches Interview (ab Seite 45) mit ihm, in dem beispielhaft die dramatischen Fehler der »Energiewende« deutlich werden.

Sein Urteil: »Wir werden in drei Jahren die Abschaltung von Kohle und Atom nicht verkraften und können nur darauf hoffen, dass im angrenzenden Ausland noch genügend Reserven im Bereich Kohle und Atom vorhanden sind, um Deutschland mit zu versorgen, wenn wir es selbst nicht mehr können.«

Das Ausland also als einzige Hoffnung der deutschen Energiewende. Schwarz stellt nüchtern fest, dass in den vergangenen 15 Jahren um die 120 Gigawatt an Photovoltaik- und Windstromanlagen aufgebaut wurden.

Sein »Aber«: »Die gesicherte Leistung von PV ist aber 0%, bei Wind onshore ist es 1%, bei Wind offshore 2%. Im Klartext liefern die 120 GW, die wir in den letzten 15 Jahren aufgebaut haben, nahezu null Beitrag zur gesicherten Leistung. Wir werden ausschließlich mit Wind und PV nie eine gesicherte Stromversorgung aufbauen. Vor zehn Jahren standen uns deshalb rund 100 GW Kraftwerksleistung aus sicheren Energieträgern zur Verfügung, das sind Kohle, Gas, Atom, Biomasse und Laufwasser.«

Eine sichere Leistung können Wind- und Photovoltaikanlagen nicht liefern, weil bei Flaute und im Schatten kein Strom produziert werden kann. Als »gesichert« gilt eine Leistung nur dann, wenn sie in jedem Augenblick geliefert werden kann, in dem sie gebraucht wird.

»Die mögliche Höchstlast in Deutschland liegt derzeit bei ca. 85 GW. Inzwischen ist die gesicherte Leistung auf knapp 90 GW abgeschmolzen – und der Kohlekommissionsbericht sieht vor, dass wir davon bereits in drei Jahren weitere 20 GW gesicherte Leistung abschalten. Das soll dann noch weiter fortgesetzt werden.«
»Wir geben in drei Jahren also unsere sichere Stromversorgung aus eigener Kraft auf und haben dann nur noch 80% der notwendigen gesicherten Kraftwerkleistung im eigenen Land, die wir brauchen, um uns verlässlich zu versorgen. 2030 sinkt das weiter auf 60%.«

Wo soll der Rest an Energie dann herkommen? Schwarz: »Es gibt kein Konzept und bei unseren Planungshorizonten kann ich mir keine reale Lösung vorstellen. Fest steht, dass bis 2022 definitiv gar nichts passiert. Was heute im Bau ist, ist 2022 fertig, sonst nichts.«

Professor Schwarz, der im vergangenen Frühjahr Mitautor einer BTU-Kurzstudie des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums zu den technischen Zusammenhängen zur sicheren Stromversorgung war, geht von den klassischen Prinzipien aus, die für eine sichere Stromversorgung eines Landes galten: »Möchte man in einem Land sichere Stromversorgung, benötigt man gesicherte Kraftwerksleistung. Seit hundert Jahren heißt die Regel, dass die gesicherte Leistung die mögliche Höchstlast in einem Stromnetz übersteigen muss.« Es müssen also mehr Kraftwerkskapazitäten vorhanden sein, als Strom verbraucht wird. Binsenweisheiten, die heute jedoch von den »Energiewendern« über Bord geworfen wurden.

Die Bundesregierung setzt darauf, dass irgendwo auf dem europäischen Strommarkt schon noch die eine oder andere Gigawattstunde abfallen kann. Doch der Blick in die Nachbarstaaten ist ernüchternd: »Hier stellt man schnell fest, dass Windflauten bei uns auch mit Windflauten bei den Nachbarn einhergehen. Dazu gibt es Fakten und Zahlen. Laufen unsere Kraftwerke unter Höchstlast, tun sie das in Polen und Tschechien auch. Die Wahrscheinlichkeit, dass uns die Nachbarn in einer kalten Dunkelflaute, bei weitgehendem Ausbleiben von Strom aus Wind und PV, mal eben 20 GW über den Strommarkt verkaufen können, halte ich für unrealistisch.«
Sein Urteil: »Genau an diesem Punkt hat sich der Abschlussbericht der Kommission für mich wegen Realitätsferne erledigt.«

»Bis heute erleben wir bei vielen Beteiligten einen wahren Rausch, was die jährliche Steigerung des prozentualen Anteils der Erneuerbaren an der Stromproduktion angeht. Daraus ist der Glaube entstanden, dass ein ›weiter so‹ bei der Steigerung dieses Anteils die Lösung bringt.«

Die nichtsahnenden Medien suggerierten, dass mit 40 Prozent der »Erneuerbaren« auch 40 Prozent Deutschlands mit regenerativem Strom gesichert versorgt werden könne. Doch dem ist nicht so. »Das physikalische Grundverständnis energietechnischer Zusammenhänge in den Medien und der Bevölkerung ist leider sehr gering.«

Auch beim wesentlichen Ziel der »Energiewende« Versagen auf ganzer Linie: Die CO2-Emissionen Deutschlands gehen nicht zurück – trotz eines horrenden Ausbaues von Windrädern und Solaranlagen in den vergangenen 20 Jahren. Schwarz: »Trotzdem sind alle glücklich und feiern den Ausbau der Erneuerbaren. Das kann ich nicht verstehen.«

Der Grund dafür liegt laut Schwarz darin, daß auch die Kernkraftwerke geschlossen wurden. Kohle- und Gaskraftwerke müssen jetzt sehr sprunghaft arbeiten, um die stark schwankenden Ströme von Sonne und Wind auszugleichen. Dafür sind sie aber nicht gebaut. Brutales Resümee von Fachmann Schwarz: »Das ist wie Stop and Go mit dem Auto in der Stadt. Das führt auch zu höheren Emissionen pro Kilometer, als auf der gleichen Strecke mit konstanter Geschwindigkeit auf der Autobahn oder Bundesstraße zu fahren. Wir haben im Ergebnis über 20 Jahre hinweg in blindem Aktionismus im dreistelligen Milliardenbereich Steuergelder ausgegeben, ohne nennenswert etwas bei den Emissionen zu erreichen.«

Entscheidend bei einer gesamten CO2-Bilanz sei die Gesamtbetrachtung: »Wenn wir auf Kohle und Atom verzichten, bleibt nur Gas als Ersatz für gesicherte Leistung. Auch hier lügen wir uns seit Jahren in die Tasche. Wir betrachten die CO2-Emissionen nur im Wandlungsprozess vor Ort, in diesem Fall ist Gas deutlich günstiger als Kohle. Das ist zwar statistisch korrekt, aber CO2 ist nun mal ein globales Problem. Wenn die tatsächlichen CO2-Emissionen durch Erzeugung und Transport mitbetrachtet werden, dann nimmt das bei Braunkohle aufgrund des geringen Abstandes zwischen Tagebau und Kraftwerk nur wenig zu, Steinkohle geht deutlich nach oben, da viel Steinkohle für unsere Kraftwerke heute aus Australien kommt und bei Gas explodieren die Emissionswerte geradezu. Es gibt Gasfelder wie das amerikanische Schiefergas samt Transport nach Deutschland, bei dem die Gesamtemissionen dann weit über der Braunkohle liegen. Denken wir aber tatsächlich über globalen Klimaschutz nach, sind diese Gesamtemissionen der entscheidende Wert.«

Auch der Verweis darauf, dass auch andere Länder aus der Kohle aussteigen, trifft für Schwarz nicht: »Um einen deutlichen Vergleich zu bedienen, schauen wir mal etwas weiter nach China. Dort gibt es auch viel Kohle und eine ähnliche EEG-Quote wie in Deutschland. Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied. Dreiviertel von Chinas EEG-Quote entstammen sicherer Wasserkraft und nur ein Viertel Wind und PV. Bei uns sind es 90 % Wind und PV. Andere Länder haben einen anderen Mix, Deutschlands Weg folgt niemand.«

Man laufe bei der Energiewende in Deutschland Lemmingen gleich einer Religion hinterher: »Die Politik wird die Physik erst akzeptieren, wenn 2022 eine Situation eintritt, in der der Markt nicht liefern kann. Man sagt da immer schnell, dass so ein größerer Blackout vielleicht auch ›heilsam‹ wäre, man darf aber nicht vergessen, dass ein großflächiger und langanhaltender Blackout in Deutschland unvorstellbar schlimm werden würde.«

Schwarz verweist auf die Studie, die der Bundestag 2011 eine große Studie über die Folgen eines großflächigen, langandauernden Blackouts in Auftrag gegeben hatte. Schwarz: »Dort wurde alles zumindest für den ersten Tag des Blackouts sehr detailliert untersucht – und wer das gelesen hat, möchte das nicht erleben.«
Das Lausitz-Magazin fragt Prof. Schwarz: »Warum gibt es keinen Aufstand aus der Wissenschaft?«

»Das Thema ist zu komplex für die heutige Medienlandschaft, es fehlt in unserem Land der Resonanzboden. Große Teile der Gesellschaft sind darauf eingeschworen, die Welt zu retten, auch wenn unser Anteil an den globalen Emissionen nur 2,7 Prozent beträgt.«


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