Wednesday, 24.04.2024 - 02:48:10
  
    TOP     TOP 02   TOP 03   TOP 04   TOP 05   TOP 06   TOP 07   TOP 08      ⇓ bottom of page ⇓       e-mail   


Formular-Elemente
Artikel Archiv
  Text anzeigen
DONE!


  Ergebnisse für   DONE!

Untitled Document
BACK Artikel Anzeige DONE

Datenflut gefährdet Demokratie

David Kotrba - Kurier 2017-06-14

Cybercrime. Laut einem britischen Ex-Agenten bedrohen drei Trends die Sicherheit im Netz

„Sicherheit und Technologie in einem sich grundlegend verändernden Umfeld“ stand im Fokus der Sicherheitsenquete des Kuratoriums Sicheres Österreich in Wien. Einer der spannendsten Vorträge stammte von einem ehemaligen Geheimagenten. Cameron Colquhoun hat für den britischen Geheimdienst GCHQ gearbeitet und später sein eigenes Cybersicherheits-Beratungsunternehmen gegründet. Bei seinem Vortrag im Haus der Industrie zeichnete er eine „Brave New World“ voller globaler Herausforderungen beim Zusammenspiel von Mensch und Technik.

Gesichtserkennung
Zur Bedrohungslage im Netz hat Colquhoun drei große Trends und daraus folgende Konsequenzen identifiziert. Den ersten dieser Trends nennt der Ex-Agent die Allgegenwart von Kameras und Fotos im Internet. Smartphone-Kameras werden heute für eine steigende Zahl an Apps und damit verbundene Funktionen verwendet. Der Erfolg der Kommunikations-App Snapchat sei etwa ein Indiz für die zunehmende Popularität derartiger Anwendungen. Das eigene Gesicht sei ein „mächtiges Werkzeug“, weil es zur Identifizierung von Personen genutzt werden kann.
Google habe sich aus der Weiterentwicklung von Gesichtserkennungssoftware zurückgezogen, weil es diese als Gefahr erkannt habe, behauptet Colquhoun. Andere Entwickler zeigen weniger Zurückhaltung. Ein Beispiel dafür sei die App „FindFace“, mit der Nutzer in Russland durch das Aufnehmen eines Fotos eine Person im sozialen Netzwerk VKontakte finden können. Die Konsequenz daraus sei das Ende der Privatsphäre in der Öffentlichkeit. „Sobald dein Gesicht im Internet ist, kann man dich identifizieren. Gesichtserkennung wird es künftig immer öfter geben“, ist der Sicherheitsberater überzeugt.

Künstliche Intelligenz
Der zweite große Trend lautet künstliche Intelligenz. Diese sei in jedem elektronischen Bereich am Vormarsch, meint Colquhoun. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis auch Terroristen künstliche Intelligenz nutzen werden. Der Ex-Spion weist darauf hin, dass Privatpersonen im Internet durch eine Vielzahl verfügbarer Daten stark durchschaubar werden. „Viele unserer psychologischen Grundzüge sind online verfügbar.“
Was man damit anfangen könne, hätte etwa das Unternehmen Cambridge Analytica bewiesen. Dieses kategorisierte Einzelpersonen in den USA anhand tausender Kriterien, wählte geeignete Adressaten für eine Werbekampagne aus und verhalf so angeblich Donald Trump zum Sieg in der Präsidentschaftswahl. „Psychographic Targeting“, wie Colquhoun das Vorgehen bezeichnet, wurde auch in Großbritannien für die Brexit-Kampagne verwendet.
Wenn man das Verfahren mit künstlicher Intelligenz kombiniere, könnte es noch effizienter Meinungen beeinflussen. Für Colquhoun steht jedenfalls fest, dass „Storytelling“ – also die Fähigkeit, Erzählungen zu entwerfen und öffentliche Diskussionen damit in gewünschte Richtungen zu lenken – in Zukunft ein immer entscheidenderer Machtfaktor sein wird. Als dritten Trend bezeichnet Colquhoun die „Unsichtbarkeit der Macht“. Im 19. Jahrhundert seien große Konflikte noch durch Drohung mit Kampfschiffen entschieden worden, im 20. Jahrhundert mit Atomraketen.

Macht durch Daten
Im 21. Jahrhundert könnten Daten die Rolle des größten Machtfaktors übernehmen. Unternehmen seien dabei derzeit wesentlich besser als jede Nation aufgestellt. Moderne Macht ergebe sich aus einer Kombination von Konzentration und Verteilung von Daten. Facebook und Google seien deshalb so mächtig, weil sie Daten sammeln und fast jeder Internetnutzer ihre Dienste nutzt. Bisher stellten die großen IT-Konzerne keine Bedrohung dar, sie seien aber eine systematische Bedrohung für Demokratien, ist der Ex-Agent überzeugt.

BACK 245


Ich betone ausdrücklich, dass es sich um unsere persönlichen Meinungen handelt, die wir auf unseren WEB-Seiten vertreten.      - Ing. Dkfm. Peter Simon -
Meint jemand, dass sein © verletzt wurde, bitte ich um Nachricht, damit die betroffenen Inhalte raschest entfernt werden können. e-mail - Kommentare  sind willkommen!
  impressum & legal     e-mail      .   © 2004 - 2016     simons solutions   1.12.1   optimized for 1280x720 - 490381  
Sitemap