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Datenflut ex_url - Eine 10 mit 21 Nullen

2017-03-17

Die Gleichgültigkeit der Gesellschaft zum Thema Überwachung und Datenschutz ist erstaunlich, besonders wenn es um Massenüberwachung geht. "Ich habe doch nichts zu verbergen" ist die gefährlichste Phrase in unserer Gesellschaft!   

MMartin Kaindel  ext_link

Überwachung ist das Geschäftsmodell des Internets. Gelernt von der Werbewirtschaft, wo das Nutzerverhalten gnadenlos ausgespäht wird und reger Handel mit den gesammelten Daten betrieben wird. Den Konsumenten juckt es kaum, erhält dieser doch einen bequemen Service und bessere Produkte. 

Diese Gleichgültigkeit der Gesellschaft zum Thema Überwachung und Datenschutz ist erstaunlich, besonders wenn es um Massenüberwachung geht. Edward Snowden hat uns vor 4 Jahren tiefe Einblicke in weltweite Überwachungspraktiken gegeben. Es war der digitale Meteoriteneinschlag, der uns die Augen öffnen sollte, wie angreifbar unsere Privatsphäre im digitalen Raum ist. Wir wurden darüber informiert, dass die amerikanische, nationale Sicherheitsbehörde NSA jede Form der elektronischen Kommunikation überwacht. Auch der britische Geheimdienst GCHQ wurde einer breiten Öffentlichkeit bekannt, welcher das transatlantische Glasfasernetz anzapft und so den digitalen Datenverkehr systematisch überwacht, in enger Zusammenarbeit mit der NSA.

Da wurden Telefongespräche von vielen Regierungschefs abgehört und analysiert, ebenso wie die Telefongespräche, Chats und Mails von Millionen (!) Menschen. Der Aufschrei in der Gesellschaft war überschaubar. Gerade in unsicheren Zeiten, wo die Angst vor Terroranschlägen und einer unkontrollierten Masseneinwanderung herrscht, scheint Überwachung Sinn zu ergeben, aber wo sind die Grenzen? Mehr Überwachung bedeutet weniger Freiheit, sind wir Menschen wirklich bereit, für ein vermeintliches Sicherheitsgefühl vermehrt Freiheit aufzugeben? Überwachung macht noch dazu krank! In den Ländern, wo vermehrt Drohnen zur Überwachung eingesetzt werden, wo Killerdrohnen Befehle exekutieren, leiden Menschen unter permanenten Angstzuständen und Schlaflosigkeit.

In unserer Gesellschaft scheint die Sorge vor einer Massenüberwachung eher gering zu sein. Themen wie "Internet of Things" (IoT), oder "Wearables" dominieren die Berichterstattung und neue, vernetzte Produkte rufen eher Begehrlichkeiten hervor, als Misstrauen. Mit Amazon Echo zum Beispiel erhält der Kunde ein sprachgesteuertes Audio-Gerät mit 7 Mikrofonen. Die Audiodaten landen auf einem Amazon-Server, damit der digitale Assistent ständig dazulernen kann. Wollen wir aber wirklich, dass jedes Wort von uns abgehört wird, Geheimdienste bei Bedarf die Mikrofone aktivieren? Mit Wearables verhält es sich ähnlich, wollen wir wirklich eine digitale, kommerzielle Totalüberwachung, damit Versicherungen oder unser Arbeitgeber jeden Schritt von uns kontrollieren können? Die hohle Phrase "Ich habe doch nichts zu verbergen" erscheint hier doch in einem anderen Licht. Akustische Überwachung ist bereits gang und gäbe. Weltweit gibt es schätzungsweise an die 14 Milliarden IoT-Geräte, die sich ungesichert schnell in Zombie-Rechner verwandeln können, wenn sich Hacker den oft leichten Zugang verschaffen.

Zurück zu den Geheimdiensten. Erst vor kurzem hat wieder Wikileaks 8.761 Dokumente veröffentlicht, die Einblicke in die Cyberspionagepraxis der CIA geben. Die Dokumente offenbaren extreme Schwachstellen in Elektrogeräten, die von den Geheimdiensten ungehemmt genutzt werden.  Somit wäre es für den CIA kein größeres Problem, die Kontrolle über ein selbstfahrendes Auto zu erlangen, um einen Autounfall zu produzieren. Mit dieser Methode ließen sich leicht unerwünschte Personen entfernen und Geheimdienste fackeln da bekanntlich nicht lange herum. Es sind beunruhigende Nachrichten, die uns erreichen.  Und nun gibt es mit Mike Pompeo einen CIA-Direktor, der sich öffentlich die Todesstrafe für Edward Snowden gewünscht hat und sich für Überwachung, Waterboarding und Guantánamo stark macht. Nicht auszudenken, was Julian Assange bei einer Festnahme in den USA wohl erwarten würde?

Bei all der Überwachung dürfen die Menschen auch nicht vergessen, was alles passieren kann, wenn sich politische Systeme ändern und die neuen Machthaber auf die gesammelten Datensätze zurückgreifen. Zwar sind Daten wichtig, um Probleme auf unserer Welt zu lösen, aber deswegen darf nicht auf die Datensicherheit vergessen werden. Mich erschrecken immer wieder Politiker, die entspannt sensible Informationen über Ihr Android-Smartphone oder iPhone versenden. Ein sicheres Telefon wird eben als unkomfortabel und langsam betrachtet. Sicherheit bedeutet eben Einschränkungen, doch diesen Einschränkungen wollen viele aus Bequemlichkeit entgehen.

Es ist einfach der Traum von Spitzentechnologie alle Systeme auszuspionieren. Die NSA, so haben Berechnungen ergeben, hat bereits ein Zettabyte an Kommunikationsdaten gesammelt. Ein Zettabyte ist eine 10 mit 21 Nullen! Dieses Wachstum ist garantiert - die Nullen werden wachsen und wachsen...

 


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