| Donnerstag, 18.12.2025 - 06:30:46 |
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simon's solutions
Antisemitismus? |
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Peter Menasse sagt sehr klar, dass viele Menschen mit ihrer Kritik hinter dem Berg halten, weil sie nicht als Antisemiten angesehen werden wollen / könnten.
Ob ich unreflektiert als Antisemit bezeichnet werden könnte, ist mir hinreichend egal.
1944 geboren habe ich keine Verbindungen zur Nazi-Vergangenheit Österreichs, mein Vater ist im Krieg gefallen, meine Mutter - damals 20 - wollte nicht zum BDM, meine Grossmütter waren eine Katholikin und eine in der Wolle gefärbte Sozialistin, ein Grossvater war k.k. Polizist gewesen, der andere verschollen.
Die - von einigen Mitgliedern (oder deren Päsidenten) der jüdischen Gemeinde - eingeforderte Sippenhaftung verlangt von mir mich "mitschuldig" zu fühlen!
Daher fühle ich mich frei und schuldlos und beantworte - wie auch Menasse und Brauer (beide in der jüdischen Kultusgemeinde nicht eben wohlgelitten) - die Frage: "Darf man Juden kritisieren?" mit einem klaren "Ja, natürlich!" und "... die Israelis erst recht!!"
: Peter Menasse
(für "Judenfragen" und Antisemitismus) - ein Interview mit dem Titel
"Wider die Fixierung auf die Shoa".
Daniel Barenboim
(für Israel und den "Rest der Welt") mit den Interviews über den politisch unlösbaren israelisch-palästinensischen Konflikt:
"Das kann man nur menschlich lösen"
und der Frage
"Wo ist die jüdische Intelligenz?".

Gegen die Opferrolle, in der sich Juden seiner Meinung nach oft sehen, hat der Autor Peter Menasse die Streitschrift "Rede an uns" verfasst.
Der Essay ist ein Appell an die eigenen Reihen für positives Denken, für Dialogfähigkeit, und damit auch eine Kritik an Juden. Menasse trifft damit einen sensiblen Nerv, den auch schon Günter Grass mit seinem Gedicht, in dem er Israels Iran-Politik kritisierte, getroffen hat.
Die Vertreter der "Opferrolle" Lingens (hochzivlisiert und weltmännisch), Schindel (hoch emotional und Schuldgefühle einfordernd) und die "Zukunftsorientierten" Menasse (hoch intellektuell, auseinandersetzungsbereit), Brauer (emotional, auseinandersetzungsbereit und pragmatisch: "Wir reden hier über 0,2% der österreichischen Bevölkerung. Gibt es nicht wesentlich grössere Probleme in der Welt?") liefern ein hochinteressantes, lehrreiches Streitgespräch.
Menasse und Brauer, in der jüdischen Kultusgemeinde nicht eben wohlgelitten, beantworten u.a. die Frage: "Darf man Juden kritisieren?" mit einem klaren "Ja, natürlich!" und "... die Israelis erst recht!!"
Der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim
setzt sich wie kaum ein anderer Künstler von Weltruhm für Versöhnung im Nahostkonflikt ein.

aus jungen israelischen und arabischen Musikern gegründet. In Israel hat er sich für die dort heftig umstrittene Aufführung von Werken Richard Wagners eingesetzt.
Barenboim, 1942 in Buenos Aires in einer vor den Pogromen im zaristischen Russland geflohenen jüdischen Familie geboren, war ein musikalisches Wunderkind: Er hat sein Klavierdebüt mit sieben Jahren gegeben.
Von 1991 bis 2006 war er Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra, seit 1992 ist er Generalmusikdirektor der Staatsoper Berlin.
Er besitzt einen argentinischen, einen spanischen, einen israelischen und einen palästinensischen Pass und sagt - u.A. - darüber:
"Viele Israelis nehmen mir schon lange vieles übel, und für viele Palästinenser bin ich trotz meiner palästinensischen Staatsbürgerschaft bloß ein Israeli."
Am 10. Mai 2004 wurde Daniel Barenboim in der Knesset, dem israelischen Parlament, der
Wolf-Preis für freundschaftliche Beziehungen unter den Völkern verliehen.
In seiner Dankesrede zitierte Barenboim aus der israelischen Verfassung u.a. folgende Passage:
„Der Staat Israel ... wird all seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht soziale und politische Gleichberechtigung verbürgen.“
Anschließend sagte er:
„In tiefer Sorge frage ich heute, ob die Besetzung und Kontrolle eines anderen Volkes mit Israels Unabhängigkeitserklärung in Einklang gebracht werden kann.
Wie steht es um die Unabhängigkeit eines Volkes, wenn der Preis dafür ein Schlag gegen die fundamentalen Rechte eines anderen Volkes ist? ...“
Sein Vater wurde 1938, als Halbwüchsiger, mit einem der berühmten "Kindertransporte" der Quäker nach England geschickt und überlebte dort, wie auch Menasses Mutter, die Shoa. Nach dem Krieg kehrten Menasses Eltern nach Wien zurück, um am Aufbau eines neuen, demokratischen Österreich mitzuwirken.
Der studierte Betriebswirt (WU Wien) arbeitete seit 1975 als Kaufmann im Energiehandel und -import und gründete zu Anfang der 90er-Jahre gemeinsam mit Partnern die HCI Handelsgesellschaft (Kohle-Import für Industriebedarf).
Bis 1997 war er als Kolumnist für die Wiener Stadtzeitung “Falter” tätig und wechselte 1998 als Pressesprecher zum damaligen Wissenschafts- und Verkehrsminister Caspar Einem.
beim Umbau des Jüdischen Museums.
1945-1951 war er Student an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Gründung der "Wiener Schule des Phantastischen Realismus" gemeinsam mit Fuchs, Hausner, Hutter und Lehmden.
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Gedankenloses Gedenken
Thomas Eppinger 2018-03-16
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Werner Reichel
eigentümlich frei 2018-03-15
../00CONTENT/Antisemitismus/Artikel/2018/2018-03-15_A_Stoerenfried_Brauer_324 |
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, April 2017| 2015-12-18 Der Standard | Die verlorene Ehre des Konrad Lorenz |
Prof. Kurt Kotrschal
Klaus Taschwer |
Die Uni Salzburg hat das Ehrendoktorat, das sie dem großen Verhaltensforscher 1983 verliehen hatte, wieder aberkannt. Über die Begründung lässt sich trefflich streiten |
| 2015-12-17 Wiener Zeitung | Ehrendoktorat von Konrad Lorenz widerrufen
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| APA | Der Verhaltensforscher hat nationalsozialistische Ideologien aktiv verbreitet. (132) |
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