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"Pflicht"-Lektüre, meine Favoriten, Aufgeschnapptes, selbst Erdachtes, etc.

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Meine Bücherwände sind im Laufe der Zeit mit mehr als 2.500 Bücher gefüllt und die "Grenzen des Wachstums" sind nicht nur räumlicher Beschränkung geschuldet, vielmehr der Wissensverfügbarkeit im Internet.

Geduld ist nicht unbedingt meine starke Seite und in den gebundenen Büchern gibt es leider keine Hyperlinks wink .

Das reiche Angebot an e-books hilft mir, räumliche Beschränkungen zu überwinden, mit hyperlinks und bookmarks durch die Publikationen zu springen - aber die sinnliche Haptik des gebundenen Buches fehlt mir doch das eine oder andere Mal.

Daher finden auch immer wieder gebundene und für mich hochinterresante und spannende Bücher den Weg ins Haus, die dann "verschlungen" werden.

"Meine Bibliothek" beinhaltet eine Auswahl von Büchern, die ich als lesenswert, somit empfehlenswert betrachte.

Obwohl ich die Marktmacht von Amazon nicht stärken möchte, beziehen sich die meisten Links auf diesen Anbieter,
da die meisten Mitbewerber nur ein beschränktes Angebot bieten.
Wann immer es möglich ist, verweise ich auf andere Anbieter, auch bei epub's versuche ich Kindle-Editionen auszuweichen.
Stärken bitte auch Sie die Mitbewerber und suchen Sie alternative Bezugsquellen!

Hedonismus - Über freudiges Leben in ängstlichen Zeiten.
Nicht Genuss ist das Thema, sondern Genussfähigkeit (ähnlich wie für Karl Marx nicht die Arbeit, sondern die Arbeitskraft den Angelpunkt der Analyse bildete).

Zero


Kurze Sätze über gutes Leben (2015)

Rober Pfaller  ext_link (2011)

Das Vademecum der Lebenskunst







... fast eine Bibel zur Wiedererlangung der Genussfähigkeit!

Nach dem großen Erfolg von Robert Pfallers Studie 'Wofür es sich zu leben lohnt' sind in dem vorliegenden Band alle Interviews in Originalfassung versammelt, die rund um die Themen dieses philosophischen Bestsellers kreisen: Genuss und Verbot, Rauchen und Neoliberalismus, Glück, Neid und - natürlich - die Liebe.

Eine Vertiefung und Weiterentwicklung seiner Ideen, aber auch eine Einführung in Robert Pfallers Gedankenwelt.



Ideal zum schmökern!

Fürchtet nicht den Tod, sondern das schlechte Leben!
Rezension von Kirstin Breitenfellner in FALTER 28/2015  

ISBN/EAN978-3-596-18917-5

Zero


Wofür es sich zu leben lohnt (2011)

Rober Pfaller  ext_link

Ein Leben, welches das Leben nicht riskieren will,
beginnt unweigerlich, dem Tod zu gleichen.




Unsere Kultur hat sich den Zugang zu Glamour, Großzügigkeit und Genuss versperrt - wir vermeintlich abgebrühten Hedonisten rufen schnell nach Verbot und Polizei, beim Rauchen, Sex, schwarzen Humor oder Fluchen.
Alles Befreiende oder Mondäne dieser Praktiken geht dabei verloren.

Robert Pfaller untersucht in seinem Buch, warum es so gekommen ist und was sich dahinter verbirgt.
In Analysen u.a. zum pornographischen Pop, zum schmutzigen Frühling, zu Tischmanieren, zu "meinem" Geschmack und zum Scheitern entlarvt er die aktuellen Tendenzen der Kultur und benennt ihren politischen Preis.

"... die feinste philosophische Waffe für Hedonisten gegen die Puritaner"
Helmut A. Gansterer  
"Pfallers Analyse ist so klug wie witzig... Ein überraschendes Lese- und Denkvergnügen."
Eva Menasse   , Die Welt

ISBN/EAN978-3-596-18903-8



"Pflichtlektüre" für alle, die sagen: Ich habe nichts zu verbergen und die sich von der
Bequemlichkeit der smart world einlullen lassen!

Zero


BLACKOUT – Morgen ist es zu spät (2012)

Ist Fortschritt ein Rückschritt?

Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es bald nicht mehr.

Der Countdown läuft ...




An einem kalten Februartag brechen in Europa alle Stromnetze zusammen. Der totale Blackout.

Der italienische Informatiker Piero Manzano vermutet einen Hackerangriff und versucht, zu den Behörden durchzudringen – erfolglos.

Als Europol-Kommissar Bollard ihm endlich zuhört, werden dubiose E-Mails auf seinem Computer gefunden.
Selbst unter Verdacht wird Manzano eins klar: Ihr Gegner ist ebenso raffiniert wie gnadenlos.

Unterdessen liegt Europa im Dunkeln, und die Menschen stehen vor ihrer größten Herausforderung - Überleben!

Ein schreckenerregendes Zukunftsszenario von Marc Elsberg

Rezensionen:

Von Bild der Wissenschaft zum spannendsten Wissensbuch des Jahres 2012 gekürt — »Elsberg flicht vier Handlungsfäden zu einem atemberaubenden Spannungsstrang zusammen.«
Rezension
Alex Dengler, Deutschlands führender Buchkritiker, denglers-buchkritik.de, 07.05.12

Ein schreckenerregendes Zukunftsszenario.
Marc Elsberg ist mit "Blackout" DER Thriller zur Energiewende gelungen.

Was passiert, wenn der Blackout kommt?
Dieser Roman gibt Ihnen die Antworten darauf. Lesen Sie noch so lange, bis das Licht ausgeht.
Marc Elsberg zeigt in seinem Thriller auf, sollte weltweit einige Woche ein Blackout herrschen, ist die Welt, so wie wir sie kennen, am Ende. Es würde ein neues Zeitalter anbrechen, mit weit weniger Menschen als zuvor.
Der einzige Kontinent, der wohl noch bewohnbar wäre, würde Afrika sein.

Blackout ist ein fesselnder Thriller, der aktueller nicht sein kann. Und er verfügt über eine unglaubliche Sprengkraft.

Portrait
Marc Elsberg wurde 1967 in Wien geboren.

Er war Strategieberater und Kreativdirektor für Werbung in Wien und Hamburg sowie Kolumnist der österreichischen Tageszeitung »Der Standard«.

Heute lebt und arbeitet er in Wien. Mit seinen internationalen Bestsellern BLACKOUT und ZERO etablierte er sich auch als Meister des Science-Thrillers.
Beide Thriller wurden von »bild der wissenschaft« als Wissensbuch des Jahres in der Rubrik Unterhaltung ausgezeichnet und machten ihn zu einem gefragten Gesprächspartner von Politik und Wirtschaft.

Zero


Zero – Sie wissen, was du tust (2014)

Wer sich im Netz bewegt, für den gibt es kein Entkommen

Sie wissen, WER wir sind, WO wir sind - und WAS wir als Nächstes tun werden!




London. Bei einer Verfolgungsjagd wird ein Junge erschossen.
Sein Tod führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der gefeierten Internetplattform Freemee.
Diese sammelt und analysiert Daten – und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg.

Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die der Online-Newcomer einigen wenigen verleihen könnte:
ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt.

Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten.
Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es kein Entkommen

Hochaktuell und bedrohlich:
Der gläserne Mensch unter Kontrolle
von Marc Elsberg

Marc Elsberg an seine Leserinnen und Leser:

Gruß an die Leserinnen und Leser

Ohne euch, liebe Leserinnen und Leser, wäre der phänomenale Erfolg von "Blackout" nicht möglich gewesen. Danke!

Jetzt gibt es also meinen neuen Thriller: "Zero. Sie wissen, was du tust."

Sie wissen, was du tust? Wer weiß das?
Nun, die anderen.

Weißt du noch, wo du vor dreiundsechzig Tagen um vierzehn Uhr zweiunddreißig warst? Frag’ deinen Mobilfunkbetreiber.

Weißt du, ob du vor drei Wochen in einer fünfzig km/h-Zone achtzig gefahren bist? Dein Wagenhersteller weiß es.

Naja, und die NSA weiß bekanntermaßen auch so einiges ...Wir sind längst gläserne Menschen. Noch spannender ist, dass sie nicht nur wissen, was du tust.

Weißt du, ob du dich in den nächsten fünf Jahren scheiden lassen wirst? Nein? Schade. Deine Kreditkartenfirma weiß es. Deine Bank wahrscheinlich auch.

Du weißt auch nicht, ob deine Freundin schwanger ist? Deine Drogeriekette, die weiß es. Sie kennt sogar den Geburtstermin.

Sie wissen, was du tun wirst, weil sie deine Daten kennen und sie mit den Daten anderer vergleichen können. Gläsern, durch und durch. Inzwischen gibt es einen Haufen Programme, die uns gute Ratschläge geben und man ganz einfach aufs Handy laden kann.

Sie sagen uns, wie wir am besten laufen. Oder fit werden. Oder uns ernähren sollen. Oder unseren Schlaf verbessern. Und es werden immer mehr, für alle Bereiche des Lebens.

Sie sind ein bisschen wie ein Navigationssystem fürs Auto. Bloß, dass sie uns gleich den Weg durch das ganze Leben zeigen. Was ziemlich praktisch ist, in einer Welt, die immer komplizierter und unüberschaubarer wird.

Stellt sich doch die Frage, wer diese Dinger programmiert. Und wie er das tut. Und was er wirklich vorhat. Im Allgemeinen kannst du in ihre Codes und Algorithmen nämlich nicht hineinschauen.

Darum geht es in "Zero"…

Der Tod eines Jungen führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der beliebten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten – und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die es einigen wenigen verleihen könnte: Zero, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es kein Entkommen …

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Marc Elsberg

 


Blanvalet, München 2014
ISBN 978-3-7645-0492-2 (gebundene Ausgabe)
ISBN 978-3-7341-0093-2 (Taschenbuch)
Das Peter-Prinzip
oder:
Die Hierarchie der Unfähigen
Quelle: Management-Wissen August 1977

Das Peter-Prinzip, so genannt nach seinem Erfinder Laurence J. Peter, beschreibt die Gesetzmäßigkeiten, die die Ursachen sind für die in aller Welt herrschende Unfähigkeit im öffentlichen Leben, in jedem Beruf. Es bietet eine komplette Diagnose der Unfähigkeit, liefert dazu aber auch die Therapie – in satirisch-ironischer Form, aber immer auf dem Boden der Tatsachen.

Das Phänomen der Unfähigkeit
Unfähigkeit können wir überall beobachten.
Es gibt unfähige Lehrer, unfähige Richter, Beamte, Handwerker, Ärzte oder Manager. Unfähigkeit ist nicht auf einen bestimmten Beruf beschränkt.
Dabei erwecken unfähige Menschen, besonders wenn sie auf einer höheren Stufe der Hierarchie stehen, oft den Eindruck, als ob sie stets genau wüßten, was sie tun und daß sie stets das Richtige täten.
Bei näherem Hinsehen stellt man jedoch fest, daß sie keine Ahnung von ihrer eigentlichen Aufgabe haben und sich in Nebensachen verlieren oder daß sie grandiose Fehlentscheidungen treffen, die oft genug nur deshalb nicht zu ihrer katastrophalen Wirkung kommen, weil der unfähige Chef fähige Mitarbeiter hat, die seine Entscheidungen in die richtigen Bahnen lenken, ohne daß er es merkt.

Peter hat viele Beispiele für das Phänomen der Unfähigkeit gesammelt und analysiert. Dabei stellte er fest, daß alle Fälle gewisse Gemeinsamkeiten aufwiesen.
Alle Personen, die er beobachtete. waren in einer Position, die sie voll und gut ausfüllten.
Weil sie sich als fähig erwiesen, wurden sie befördert und nahmen dann eine Stellung ein, für die sie unfähig und ungeeignet waren.
Aus diesen Beobachtungen von vielen hundert Fällen formulierte Peter sein Prinzip:
In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu,
bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen.
Diesem Prinzip kann sich im Grund niemand entziehen, weil wir alle in einer Hierarchie eingezwängt sind.
Hierarchie ist die Umschreibung der Führungsstruktur einer Organisation, meist dargestellt in Form einer Pyramide, wobei jeder in dieser Organisation Beschäftigte innerhalb der Pyramide einen bestimmten Rang, eine bestimmte Position einnimmt.
Die Fähigkeit, mit der ein Mitarbeiter seine Position ausfüllt, qualifiziert ihn zum Aufstieg in die nächsthöhere Position.
Doch - genügend Rangstufen innerhalb der Hierarchiepyramide vorausgesetzt - kommt jeder Mitarbeiter mit jeder weiteren Beförderung irgendwann einmal in eine Position, in der er eindeutig überfordert ist. In dieser Position verharrt er dann, weil er sich für einen weiteren Aufstieg nicht qualifizieren kann. Peter folgert daraus:
Nach einer gewissen Zeit wird jede Position von einem Mitarbeiter besetzt,
der unfähig ist, seine Aufgaben zu erfüllen.
Natürlich erreicht nicht jeder zur gleichen Zeit seine Stufe der Unfähigkeit, der lnkompetenz.
Mitarbeiter, die diese Stufe noch nicht erklommen haben, leisten noch etwas, also:
Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt,
die ihre Stufe der Inkompetenznoch nicht erreicht haben.
Man hat keine große Mühe, Beispiele für Peters Grundsätze in der Praxis zu finden:
- Ein Lehrer wird befördert, weil er ein besonders guter Pädagoge ist.
  Eines Tages wird er Schulrat.
  Hier versagt er, weil er zwar der gute Pädagoge,
  nicht aber der gute Verwaltungsmann ist.
- Derjenige, der in einer Abteilung seine sachbezogenen Aufgaben bestens erfüllt,
  wird zumAbteilungsleiter befördert.
  Er versagt, weil er nicht in der Lage ist, Menschen zu führen.
Beide haben die Stufe ihrer lnkompetenz erreicht,
an sich fähige Mitarbeiter - jeder am richtigen Platz -
vergrößern durch ihre Beförderung das Potential der Unfähigkeit.


Abweichungen
Peters Erklärung für das Phänomen der Unfähigkeit ist einfach, plausibel und logisch.
Dennoch mag es Fälle geben, wo das Prinzip offenbar nicht funktioniert.
Auch diesen nur scheinbaren Abweichungen ist Peter nachgegangen und hat festgestellt, daß auch sie aus seinem Prinzip heraus erklärt werden können und dem Prinzip unterworfen sind. Peter unterscheidet an scheinbaren Abweichungen:
1. Die geräuschlose Sublimierung:
Es handelt sich um eine Pseudobeförderung.
Der Chef hat die Unfähigkeit eines Mitarbeiters erkannt und versetzt ihn auf einen anderen Posten, auf dem er genauso unproduktiv ist.
Der Beobachter außerhalb der Hierarchie wird getäuscht, andere Mitarbeiter sehen in der geräuschlosen Sublimierung ein Stimulanz ("... wenn der befördert wurde, habe ich auch noch Chancen").
2. Die seitliche Arabeske:
Sie ist auch eine Pseudo-Beförderung.
Ein unfähiger Mitarbeiter bekommt den Titel eines Vize-Präsidenten und den Auftrag, die Firmengeschichte zu schreiben.
Peters Schlußfolgerung: je größer die Hierarchie, um so einfacher ist die seitliche Arabeske.
3. Peters Umkehrung:
Peter beobachtete, daß besonders kleine Beamte und Angestellte ohne Entscheidungsbefugnisse geradezu versessen darauf sind, alles korrekt ohne die geringste Abweichung von der Routine zu erledigen, ohne sich zu fragen, ob das irgendeinem vernünftigen Zweck dient.
Er nennt diese Mitarbeiter, denen die Mittel wichtiger sind als das Ziel, Berufsautomaten.
Nun wird die Befähigung eines Mitarbeiters von dessen Vorgesetztem und nicht von einem Außenstehenden beurteilt.
Arbeitet der Mitarbeiter korrekt, gehorcht immer und entscheidet nie, so gilt er als befähigt, weil die Zusammenarbeit mit ihm klappt, unabhängig davon, ob er effektiv etwas leistet.
Peter nennt dies Umkehrung bzw. Inversion, weil das Verhältnis zwischen Mittel und Zweck umgekehrt wird.
4. Ausschluß aus der Hierarchie:
Manchmal ist zu beobachten, daß besonders fähige Mitarbeiter nicht befördert, was eigentlich zu erwarten wäre, sondern im Gegenteil entlassen werden.
Peter erklärt dieses Paradoxon so, daß Super-Kompetenz anstößiger ist als lnkompetenz.
    Super-Kompetenz gefährdet die Hierarchie.
Der Superkompetente wird daher genauso ausgestoßen wie der absolut Unfähige.
In beiden Fällen handelt es sich um Extreme, die von der Hierarchie nicht akzeptiert werden können.
5. Der paternalistische Zugang
Hier handelt es sich um eine Eigentümlichkeit von Familienunternehmen.
Der Sohn des Unternehmers dient nicht von der Pike auf, um dann das Oberkommando zu übernehmen, sondern er steigt gleich oben ein, überspringt also gewissermaßen einige Klassen.
So erreicht er nur schneller die Stufe seiner Inkompetenz.

Aufstiegsversessenheit und –rezepte
Peter beobachtet ein merkwürdiges Phänomen: kaum ein Beschäftigter ist zufrieden damit, auf seiner Stufe der Kompetenz zu verharren. Er ist versessen darauf, eine Aufgabe zu übernehmen, die seine Fähigkeiten übersteigt. Peter gibt eine Reihe von Rezepten, wie man seinen Aufstieg beschleunigen kann, um so schneller die Stufe der Inkompetenz zu erklimmen. Dazu gehören:
1. Protektion
Protektion wird definiert als die Beziehung eines Beschäftigen - durch Blutsverwandtschaft, Heirat oder Bekanntschaft - zu einer Person, die in der Hierarchie über ihm steht.
Protektion verschafft man sich durch Gönnerschaft.
Ein Gönner ist eine Person, die in der Hierarchie über einem steht und zum Aufstieg verhelfen kann.
Besser als ein Gönner sind mehrere Gönner. Neue Gönner sind besser als alte Gönner.
Jeder Gönner braucht aber ein Motiv, das man ihm mit entsprechender Erfindungsgabe verschaffen sollte.
2. Ehrgeiz
Protektion ist besser als Ehrgeiz.
Ehrgeiz nützt wenig, wenn das Dienstaltersprinzip gilt.
Ehrgeiz äußert sich in einem abnormen Lerneifer und darin, daß man morgens der erste im Büro ist und abends der letzte (dies führt zur Beachtung beim Chef, aber zur Verachtung bei den Kollegen).
Diagnose
Peter hat bei ehrgeizigen Personen ein Erfolgssyndrom beobachtet, das man an Nervenzusammenbrüchen, Magengeschwüren und Schlaflosigkeit erkennt.
Hierbei kann es sich um ein Pseudo-Erfolgs-Syndrom handeln bei Personen, die noch Karrieresprünge vor sich haben, oder um das sogenannte Endplazierungssyndrom bei Männern, die am Ende ihrer Karriere stehen und die Stufe ihrer Inkompetenz erreicht haben.
Man kann selbst diagnostizieren, indem man sich fragt, ob die betreffende Person überhaupt noch irgendwelche nützliche Arbeit leistet.
Lautet die Anwort
ja: dann hat er seine Stufe der lnkompetenz noch nicht erreicht und leidet am Pseudo-Erfolgs-Syndrom.
nein: dann steht er auf der Stufe der lnkompetenz und hat das Endplazierungssyndrom.
weiß ich nicht:Sie haben Ihre Stufe der Inkompetenz erreicht.
Prüfen Sie, an welchen Krankheiten Sie leiden.

Endplazierungsmerkmale
Neben medizinischen Merkmalen für das Endplazierungssyndrom gibt es aber vor allem auch psychologische.
Wenn man diese kennt, weiß man sofort, ob ein Vorgesetzter, Kollege oder Mitarbeiter seine Inkompetenzstufe erreicht hat.
Hier einige Beispiele aus Peters Sammlung:
Phonophilie Die krankhafte Neigung, mehrere Telefone und Gegensprechanlagen besitzen zu müssen und auch gleichzeitig zu bedienen.
Solche Leute sind oft kontaktschwach und versuchen ihre Schwäche durch solche Aktivitäten zu verdecken.
Papyrophobie
Der Papyrophobe kann kein Papier auf seinem Schreibtisch leiden.
Er erweckt den Eindruck, daß er alles sofort erledigt.
Aber in Wirklichkeit erinnert Papier ihn an Arbeit, die er haßt.
Papyromanie
Das Gegenteil der Papyrophobie. Man häuft Berge von Papier auf seinem Schreibtisch und erweckt den Eindruck, daß man mehr zu tun habe, als jeder andere bewältigen kann.
Ordnungswahn
Man ordnet Vorgänge und Akten, anstatt sie zu erledigen.
Beschäftigung mit alten Akten fixiert aber den Blick auf die Vergangenheit anstatt auf die Zukunft.
Tabula-Gigantismus
Das zwanghafte Bemühen, stets einen größeren Schreibtisch als die Kollegen haben zu müssen.
Rigor cartis
Das engstirnige Bestreben, auch den kleinsten Geschäftsvorfall in Richtlinien, Weisungen, Organisations-und Ablaufdiagramme einreihen zu müssen.
Wanken und Wackeln
Die völlige Unfähigkeit, überhaupt irgendwelche Entscheidungen treffen zu können.
Gewöhnlich läßt ein solcher Mann alle Probleme ruhen, bis es zu spät ist, sie sich von selbst erledigen oder ein anderer die Entscheidung trifft.
Structurophilie
Die Structurophilie (Bauwut) ist die zwanghafte Beschäftigung mit der Planung, dem Bau, der Pflege und dem Umbau von Gebäuden ohne das geringste Interesse daran, welche Arbeit in den Gebäuden erledigt wird oder erledigt werden sollte.

Dies sind nur einige Beispiele für das Endplazierungssyndrom, das Erreichen der Stufe der lnkompetenz.
Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen in Ihrem Betrieb ist ausgeschlossen und wäre rein zufällig.
Der Unfähigkeitstrieb
Der Unfähigkeitstrieb, der durch das Peter-Prinzip erklärt wird, ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern auch ein solches der gesamten Menschheitsgeschichte.
Nicht nur der einzelne entwickelt sich weiter, bis er die Stufe seiner Inkompetenz erreicht hat, sondern auch die gesamte Menschheit: Der Steinzeitmensch wurde zum Menschen der Bronzezeit, der Eisenzeit, der Technik, der Computer, der Weltraumfahrt.
Wann erreicht er seine Stufe der Inkompentenz und - wichtiger noch - wird er sie erkennen?

Jede Regierung - so Peter – gleichgültig, ob demokratisch oder diktatorisch, kommunistisch oder westlich, muß zusammenbrechen, wenn ihre Hierarchie einen unerträglichen Reifegrad erreicht hat. Peters Formel dafür lautet:

Die Effizienz einer Hierarchie ist umgekehrt proportional
zu ihrem Reifequotienten RQ:


RQ = Anzahl der Beschäftigten im Zustand der lnkompetenz x 100
Gesamtzahl der Beschäftigten in der Hierarchie

Wenn der Reifequotient 100 erreicht ist,
kann offensichtlich überhaupt keine sinnvolle Arbeit mehr geleistet werden.

Die schöpferische Unfähigkeit
Das Peter-Prinzip wäre eine Philosophie der Verzweiflung, wenn es uns keinen Ausweg weisen könnte aus dem Dilemma, daß jedermann eines Tages die Stufe seiner Inkompetenz erreichen wird.
Wie läßt sich das vermeiden?
Schon ein altes Sprichwort zeigt einen Ausweg.
Peter zitiert das bekannte Wort vom Schuster, der bei seinen Leisten bleiben soll als eine deutliche Warnung an den Schustergesellen, sich vor der Beförderung zum Abteilungsleiter in der Schuhfabrik zu hüten.
Die Hand, die geschickt mit Ahle und Hammer umgeht, kann versagen, wenn sie den Hammer mit dem Kugelschreiber vertauscht und Lieferfristen und Arbeitspläne bearbeiten soll.
Am einfachsten wäre also die Abwehr einer Beförderung.
Aber wer kann das schon. Man handelt sich dafür nur den Ärger der Ehefrau und den Spott der Kollegen ein.
Man kann aber auf subtilere Art die Beförderung vermeiden.
Peter nennt das einen Akt der schöpferischen Unfähigkeit. Die Regel heißt:
Verbreiten Sie den Eindruck, daß Sie Ihre Stufe der Unfähigkeit schon erreicht haben!
Schöpferische Unfähigkeit erreicht die besten Resultate dann, wenn Sie den Bereich der lnkompetenz so wählen, daß Sie bei der Erledigung der wichtigsten Aufgaben, die sich aus Ihrer gegenwärtigen Stellung ergeben, nicht ernsthaft behindert werden.
Oder mit anderen Worten: Tue nie soviel, wie Du glaubst, tun zu können.
Peter nennt noch andere Beispiele, um Beförderungen vermeiden zu können:
Man parke stets auf dem Parkplatz des Chefs und fahre dabei möglichst eine alte Klapperkiste.
Man gehe nicht so oft zum Friseur und trage ein wenig schäbige Kleidung.
Man mache dann der Tochter des Chefs einen Heiratsantrag, auch wenn man sie noch nie vorher gesehen hat.
Aber der beste Weg, die letzte Beförderung zu vermeiden ist
die schöpferische Unfähigkeit.
Sie ist der Schlüssel zu Glück und Erfolg im Beruf und Privatleben.
Dabei ist aber sehr wichtig, daß man niemals zeigt,
daß man die Beförderung vermeiden will.

Fazit:
Das Peter-Prinzip bietet - verpackt in satirischer und ironischer Form - Erkenntnisse, die durch viele Beobachtungen in der Praxis erhärtet sind.
Ausgangspunkt aller Unfähigkeit ist eine falsche Beförderung.
Jeder sollte sich deshalb selbstkritischer prüfen, ob er eine neue Position auch wirklich ausfüllen kann, bevor er sie annimmt.
Das gleiche gilt umgekehrt für alle Vorgesetzten, die Mitarbeiter befördern.

Literaturempfehlung:
Peter & Hull: Das Peter-Prinzip. Rowohlt Taschenbuch-Verlag
Peter: Das Peter-Programm. Rowohlt-Verlag, Hamburg.

... bleibt die Frage was Peter heute mehr als zwei Jahrzehnte später zu den Handy's eingefallen wäre.

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