Freitag, 19.04.2024 - 03:49:30
simon's solutions
ARTIKEL
Die Gleichgültigkeit der Bürger zum Thema Überwachung und Datenschutz ist gefährlich,
besonders wenn es um Massenüberwachung geht.
Mitbürger wacht endlich auf - Kämpft um und für eure Freiheit!
Redaktion

Formular-Elemente
Artikel Suche
  Text anzeigen!
DONE!


  Ergebnisse für   DONE!
02 Untitled Document
BACK!
Artikel Anzeige DONE

Deutsch-Test: "Defizite sind eine schlichte Katastrophe"


2016-04-02 Kurier

Deutsch-Test: "Defizite sind eine schlichte Katastrophe"

 Stefan Hopmann 

Bildungsexperte Hopmann kritisiert das Bildungsministerium.
UNI-Experte wundert die "Gelassenheit" der Politik.     

Neuer Zündstoff in der vom KURIER aufgebrachten Debatte um die Missstände an den heimischen Schulen: Nach den am Donnerstag veröffentlichten Ergebnissen der Deutschtests an Volksschulen übt Bildungsforscher Stefan Hopmann von der Uni Wien harte Kritik am Bildungsministerium: "Die aktuellen Defizite sind eine schlichte Katastrophe", sagte Hopmann im Ö1-Morgenjournal"Wir haben rückläufige Altersjahrgänge und brauchen eigentlich jeden Einzelnen, wenn wir die Wirtschaft nur einigermaßen auf dem aktuellen Niveau halten wollen. Deswegen finde ich das sehr erstaunlich, mit welcher Gelassenheit hier auf ein ziemlich katastrophales Ergebnis reagiert wird."

Rund ein Drittel der Schülerinnen und Schüler sieht der Experte in ernsthaften Schwierigkeiten. Für sie werde es schwer, nach der Volksschule in der Mittelschule oder anderen Schulen zu einem "vernünftigen Ergebnis zu kommen". Schon in den ersten vier Jahren zeige sich ein Lernabstand von bis zu drei Jahren. Hier braucht es nach Ansicht des Experten schon in der Volksschule eine Schulorganisation, die unterschiedlichen Förderbedarf bedient.

Lesen als Schlüssel zum Schulerfolg

Besonders beim Lesen braucht es nach Ansicht Hopmanns mehr gezielte Förderung. "Lesen ist der Schlüssel zum Schulerfolg", sagte Hopmann. Wer nicht lesen könne, sei auch nicht in der Lage, die Aufgabenstellungen in anderen Fächern zu verstehen.

Die von Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) geforderte gemeinsame Schule der Sechs- bis 14-Jährigen sieht der Bildungsexperte nicht als Lösung: "Was die Gesamtschule daran ändern soll, dass die Volksschule nicht funktioniert, ist mir nicht klar. Man müsse weg von dem Gedanken, dass man durch große Systemmaßnahmen eine Verbesserung erreicht. Es geht darum, den Unterricht für die Kinder zu ändern und zu verbessern.


„Katastrophales Ergebnis”: Uni-Experte wundert die „Gelassenheit" der Politik

„Alarmglocken". Nach den am Donnerstag veröffentlichten Ergebnissen der Deutschtests an Volksschulen kritisiert Bildungsforscher Stefan Hop-mann von der Uni Wien die Bildungspolitik massiv: „Die aktuellen Defizite sind eine schlichte Katastrophe", sagte der Wissenschafter im 01-Morgenjournal. Wenn Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek die Ergebnisse als Beleg sehe, wie gut das österreichische Schulsystem funktioniere, sei das „blanker Zynismus". Er finde es „sehr erstaunlich, mit welcher Gelassenheit hier auf ein ziemlich katastrophales Ergebnis reagiert wird".

Bei den sogenannten „Bildungsstandards" wurden erstmals im Fach Deutsch die Fähigkeiten der 10-Jährigen beim Schreiben, Lesen und das Hörverständnis überprüft. Rund ein Drittel der Schülerinnen und Schüler sieht der Experte in ernsthaften Schwierigkeiten. Für sie werde es schwer, nach der Volksschule in der Mittelschule oder anderen Schulen zu einem „vernünftigen Ergebnis zu kommen".

Bildungsarmut vererbt Schon in den ersten vier Jahren zeigte sich ein Lernabstand von bis zu drei Jahren. Grund dafür ist einerseits der Migrationshintergrund der Kinder, die mit nicht-deutscher Umgangssprache aufwachsen, aber andererseits ein soziales Problem, da Bildungsarmut offensichtlich massiv vererbt wird. Hier brauche es nach Ansicht des Experten schon in der Volksschule eine Schulorganisation, die den individuellen Förderbedarf der Kinder bedient.

Kritik kommt auch von der Opposition. Der Grüne Bildungssprecher Harald Walser empfindet die Resultate als „schockierend", für Neos-Chef Matthias Strolz ist es „inakzeptabel", dass 70 Prozent der Zehnjährigen das angepeilte Rechtschreib-Niveau nicht erreichen. Walser meint, er habe damit gerechnet, dass die Resultate nicht befriedigend ausfallen würden. Aber dass Mängel in diesem Ausmaß diagnostiziert würden, sei einfach erschreckend. Er höre „die Alarmglocken läuten" — und verlangt einen nationalen Schulterschluss.

„Wir brauchen rasch mehr Aufmerksamkeit für die Drei- bis Zehnjährigen", konstatierte auch Strolz. Er forderte eine neue Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Volksschule mit fließenden Übergängen —und eine Umstellung der Schulfinanzierung über einen Sozialindex: „Dort, wo ein Elternteil nur Pflichtschulabschluss hat, soll für dieses Kind mehr Geld an die Schule fließen."

Sicher ist: Die Förderung muss lange vor der Schule beginnen, wie die Entwicklungspsychologin Ursula Kastner-Koller von der Uni Wien weiß. Denn: „Die Basis für ABC und Einmaleins wird im Kindergarten gelegt, zahlreiche Kompetenzen werden dort entwickelt." Doch damit das ausreichend gelingen kann, braucht es genügend Ressourcen.

Bildung - Bildungsreform, Landeshauptleute, Bundeskompetenz, Bildungsdirektionen, Elternmitsprache, NMS, AHS, Volksschule, Gymnasium, Heinisch-Hosek, Mahrer
Kommentare und Hervorhebungen: JPS

BACK!189DONE
gugu
03
04
05
Vorherige Seite: Quellen TOP Nächste Seite: Archiv
TOP
Ich betone ausdrücklich, dass es sich um unsere persönlichen Meinungen handelt, die wir auf unseren WEB-Seiten vertreten.      - Ing. Dkfm. Peter Simon -
Meint jemand, dass sein © verletzt wurde, bitte ich um  Nachricht, damit die betroffenen Inhalte raschest entfernt werden können.  Kommentare sind willkommen!
© 2004 - 2020     simons solutions   1.12   optimized for 1152x768 - 430110           .     impressum / legal       e-mail - contact   
Sitemap