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Bildung: Wer viel hat, dem wird noch gegeben


2016-05-25 Kurier

Bildung: Wer viel hat, dem wird noch gegeben

APA

Die Autoren des Nationalen Bildungsberichts empfehlen eine individuelle Förderung
statt homogener Gruppen in Österreichs Schulen.     

Der Nationale Bildungsbericht 2015 wurde veröffentlicht. Die Ergebnisse auf einen Blick (siehe Detailergebnisse unten):


  • Der Übertritt von der Volksschule zur AHS-Unterstufe hängt unter anderem mit dem Bildungsabschluss der Eltern zusammen.
    Nur 30 Prozent der sozialen Ungleichheit sind durch Leistungsunterschiede zu erklären.
  • In den Volksschulen spricht mehr als ein Viertel der Kinder eine andere Alltagssprache als Deutsch.
  • Für 6,4 Prozent eines Jahrgangs war 2013/14 nach Absolvierung der Schulpflicht Schluss mit der Ausbildung,
  • Bundesweit schließen mehr Mädchen als Burschen die Schule mit derReifeprüfung ab.
  • 13 Prozent der Pflichtschüler gehen zumindest teilweise in Nachmittagsbetreuung.
  • In Wien gehen Schüler vermehrt in die AHS-Unterstufe; in anderen Bundesländern dominiert die Neue Mittelschule.
  • Kinder nichtdeutscher Alltagssprache sind meistens in Klassen mit einer Mehrheit von Kindern nichtdeutscher Muttersprache.
  • Risikofaktoren für nichtdeutsche Alltagssprache, bildungsferner Haushalt und/oder niedriger Berufsstatus der Eltern.


Der am Mittwoch präsentierte Nationale Bildungsbericht 2015 spricht sich unter anderem für die Einführung eines Sozialindex für Schulen aus. So sollen die Auswirkungen der Zusammensetzung von Klassen und Schulen verbessert werden. Für die neue Bildungsministerin Sonja Hammerschmid sei soziale Durchmischung an den Schulen nicht ausreichend gegeben, Bildung werde großteils immer noch vererbt. "Das muss sich ändern. "


Das Matthäus-Prinzip

Die Zusammensetzung vieler Klassen bzw. Schulen führt derzeit zu einer Art schulischem Matthäus-Prinzip nach dem Motto: "Wo viele Schüler mit lernhemmenden Eigenschaften zusammengefasst werden, ergibt sich nicht nur der zu erwartende negative Effekt, sondern es kommt noch ein Malus dazu, weil sich diese Effekte verstärken", so Herausgeber Ferdinand Eder. Umgekehrt entstünde - etwa an vielen Gymnasien - neben den erwartbar guten Effekten noch ein zusätzlicher Bonus, weil die Schüler noch zusätzliche Leistungsdynamik entwickelten.


Bestes Beispiel für eine solche Häufung negativer Effekte sei etwa Wien: Die Bundeshauptstadt mit ihrem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund erhalte nun auch noch den größten Anteil an Flüchtlingskindern, so Eder. So entstünden Brennpunktschulen mit einem zusätzlichen Malus. Dieser Entwicklung lasse sich aber bildungspolitisch nur schwer gegensteuern - das gehe nur über Sozial- und Wohnbaupolitik.


Zusammensetzung nach zum Zufallsprinzip

Innerhalb der Schulen sollten aber zumindest die Klassen reflektiert zusammengesetzt werden. "Einfach nach dem Zufallsprinzip, etwa alphabetisch", plädierte Eder. Die oft übliche Zusammensetzung nach bestimmten Kriterien führe oft zu einer weiteren Häufung negativer Effekte. Wo ein Ausgleich nicht möglich sei, bedürfe es zusätzlicher Ressourcen, um eine Differenzierung zu ermöglichen.


Außerdem müsse viel stärker auf individuelle Förderung der Schüler gesetzt werden als auf Versuche, möglichst homogene Leistungsgruppen zu schaffen. "Diese Homogenisierung über die Leistungsgruppen hat etwa in der Hauptschule nie funktioniert - und sonst eigentlich auch nicht." Die dahinterstehende Idee, dass ein Lehrer mit auf den Durchschnitt ausgelegtem Unterricht alle gleichzeitig erreicht, lasse sich aufgrund der wachsenden Heterogenität der Schülerschaft auch ohnehin nicht mehr verwirklichen.


Kosten pro Schüler im Bundesländervergleich


"Idee der Selektion" ist überholt

"Der rapide Wandel der Schülerschaft lässt die traditionelle Form der Förderung durch leistungshomogene Gruppen zu eindimensional und damit obsolet erscheinen", heißt es etwa im Bericht. "Die Idee der Selektion [...] ist gesellschaftlich überholt, insofern als längst alle Kinder und Jugendlichen zu einem möglichst hohen Kompetenzniveau geführt werden müssen, um in einer Wissensgesellschaft zu bestehen."


Das Problem derzeit sei auch die Illusion, Schüler irgendwie in die für sie passende homogene Gruppe hinunterstufen zu können, meinte Eder. Das beginne an der AHS-Unterstufe und habe sich in der Hauptschule fortgesetzt: "Solange es irgendwie geht, wird nach unten weitergeleitet." Dabei dürfe es eben nicht darum gehen, die Kinder in die vermeintlich richtige Gruppe abzuschieben, sondern sich selbst um sie zu kümmern - organisatorisch unterstützt etwa durch mehr Unterrichts- bzw. Lernzeit etwa in Ganztagsangeboten.


Die Pädagogen könnten das durchaus, ist sich Eder sicher: "Wer wie ich im ländlichen Raum aufgewachsen ist, hat ja mitbekommen, dass der Lehrer ganz locker vier Jahrgangsstufen in einem Raum unterrichtet hat." Klar sei aber auch, dass eine solche Ausrichtung eine "völlige Abkehr von einem an Selektion orientierten schulischen System" erfordert, heißt es in der Zusammenfassung des Berichts.



Bildung - Bildungsreform, Landeshauptleute, Bundeskompetenz, Bildungsdirektionen, Elternmitsprache, NMS, AHS, Volksschule, Gymnasium, Heinisch-Hosek, Mahrer, Frauenberger, Androsch, Ziffernnoten
Kommentare und Hervorhebungen: JPS

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