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Dönmez: "Viele denken nicht strategisch" |
Daniel Voglhuber | 2012-11-24 |
Efgani Dönmez erzählt, warum die Politik ihn braucht und warum er die Bildungspolitik für verfehlt hält. Ich trete für eine differenzierte Herangehensweise ein. Für mich sind nicht alle Ausländer Opfer und jeder, der Kritik daran übt, ist ein Nazi. Viel beruht auf Missverständnissen und falschen Infos. Da ist es mein Part, mit den Menschen in Dialog zu treten, insbesondere mit den jungen. Da ich zwischen zwei Kulturen aufgewachsen bin, verstehe ich beide Seiten. Wie sehen Sie die Asylpolitik in Österreich? Wir diskutieren, dass wir zirka 1500 Menschen, die im Erstaufnahmezentrum sind, auf neun Bundesländer verteilen. Da gibt es Widerstand in manchen Gemeinden, der geschürt wird. Die Aufgabe der Politiker jeder Couleur wäre aufklärend einzuwirken. Aber mancherorts wird Öl ins Feuer gegossen. Es sind nicht alle brav und auch nicht alle böse. Menschen, die Hilfe brauchen, muss man unterstützen. Die mit anderen Absichten kommen, müssen das Land wieder ganz schnell verlassen. Die Rahmenbedingungen macht aber die Politik – und nicht die Asylwerber. Wie würden ideale Rahmenbedingungen aussehen? Wenn ein Asylantrag positiv ist, muss ein volles Integrationsprogramm angeboten werden. Das soll von Sprachkursen bis zu Angeboten für den Arbeitsmarkt gehen. Diese Menschen sind wertvolle Ressourcen und Österreich ist ein Exportland. Wenn wir die Leute aufbauen, die aus diesen Ländern kommen, können sie Brücken zu den Zukunftsmärkten sein. Es wäre kurzsichtig, wenn wir das Potenzial nicht nutzen. Wie beurteilen Sie die Integrationspolitik im Land? Gelungene Integration ist über den sozialen Aufstieg messbar. Man braucht sich nur ansehen, wie wenig Migranten in bestimmten Berufsgruppen – etwa in der Politik – vertreten sind. Aber wir können auf keines dieser Potenziale verzichten. Ich greife mir an den Kopf, wenn ich mir die Bildungspolitik ansehe. Kinder und Jugendliche, die im österreichischen Bildungssystem ausgegrenzt werden, werden von bestimmten Vereinen aus den Herkunftsländern abgeholt. Und die vertreten oft eine nationalistische Ideologie. Die haben ihre eigenen Kindergärten, ihre eigenen Studentenverbindungen. Dann werden die Menschen von ihnen indoktriniert. Ich möchte keine Zustände wie in Berlin, wo jüdische Mitbürger angegriffen werden. Es ist wichtig, dass wir in der Bildungspolitik Meter machen, denn diese Lücken schließen gegenwärtig Vereine aus den Herkunftsländern, welche eine gewisse Agenda verfolgen. Warum funktioniert der soziale Aufstieg nicht? Wir haben viele gläserne Decken. Als ich zum eingeschilt worden bin, ist meiner Mutter nahegelegt worden, dass sie mich in die Sonderschule schickt. Sie hat sich am Anfang gefreut, weil Sonderschule auf Türkisch Begabtenschule bedeutet. Als ihr das wer ausgedeutscht hatte, hat sie sich auf die Füße gestellt. So verbaut man vielen Kindern und Jugendlichen die Zukunft. Vita: Der Grün-Politiker Efgani Dönmez wurde in der Türkei geboren und wuchs in Pinsdorf im Salzkammergut auf. 2008 zog er als erster Abgeordneter mit Migrationshintergrund in den Bundesrat ein. Der 36-Jährige absolvierte zunächst eine Lehre als Heizungstechniker. Im zweiten Bildungsweg studierte er an der Landesakademie für Sozialarbeit und Konfliktmanagement an der Johannes Kepler Uni Linz. |
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