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  Die mahnenden Worte der "Medienlöwin" Gabi Waldner gelten heutzutage mehr denn je!  

JPS - 2018-02-17 

"Ich schlage daher vor, wir einigen uns darauf, dass wir keine politischen Akteure und Akteurinnen sind, wir schalten das Ego aus und das Hirn ein, bevor wir das nächste posting machen oder jemanden oder etwas liken und wir agieren einfach wieder viel mehr als das, was wir sind - Dienstleister und Dienstleisterinnen im sensiblen Gefüge der Demokratie."
Diesen Kernsatz aus der Dankesrede von Gabi Waldner (2017-11-07) sollten sich die Medienmacher zu Herzen nehmen!


Die Dankesrede

Ich finde ja, wir Journalisten und Journalistinnen sollten dringend weniger Reden schwingen. Wir sollten lieber wieder mehr zuhören. Unvoreingenommen zuhören. Distanziert zuhören. Respektvoll zuhören. Skeptisch zuhören. Auch der anderen Seite zuhören. Und nachfragen! Und dann, dann sollten wir in aller Ruhe berichten, was wir recherchiert haben. Das ist unser Job! Nicht das große Reden schwingen. Und schon gar nicht das Schwingen großer Keulen. Zum Beispiel auf Twitter oder so.

Was Journalistinnen und Journalisten im letzten Wahlkampf in den sozialen Medien von sich gegeben haben, fand ich teilweise unterirdisch. Viele waren offenbar von der Brillanz und Unfehlbarkeit der eigenen Meinung derart beeindruckt, dass sie jegliche professionelle Distanz verloren. Da haben manche Kolleginnen und Kollegen die einen Wahlkämpfer runtergemacht und verurteilt, die anderen wiederum verbissen sich in die Gegenseite. Und - dass das auch klar ist - ich spreche jetzt nicht von jenen, denen Influencer immer gern erklären, wie Journalismus geht. Ich spreche jetzt nicht von den Kolleginnen und Kollegen vom Boulevard.

Ich verstehe bis heute nicht, wieso seriöse Kolleginnen und Kollegen das getan haben und teilweise noch immer tun. (Ich finde im übrigen auch etliche „journalistische“ Postings zur aktuellen #metoo-DEbatte jenseits!). Ich verstehe nicht, wieso man für ein paar zusätzliche Likes oder Follower auf dem persönlichen Eitelkeitskonto einfach so seine berufliche Glaubwürdigkeit fahren lässt. Und ich fürchte ernsthaft, dass dieses vollkommen unangemessene Verhalten, das natürlich nie und nimmer als „privat“ abgetan werden kann, letztlich uns allen auf den Kopf fallen wird.

Ich verstehe auch nicht, wie irgendwer annehmen kann, dass plumpe Meinungsmache plötzlich zum neuen Geschäftsmodell für Qualitätsjournalismus werden könnte. Denn uns braucht es doch mehr denn je fürs Vermitteln des Komplizierten und Komplexen! Dafür, außer Rand und Band geratene Debatten wieder zu versachlichen, einen Diskurs überhaupt erst zu ermöglichen oder diesen zum Nutzen möglichst vieler möglichst facettenreich zu unterfüttern.

Ich schlage daher vor, wir einigen uns darauf, dass wir keine politischen Akteurinnen und Akteure sind. Wir schalten das Ego aus und das Hirn ein, bevor wir posten oder liken. Und agieren einfach alle wieder mehr als das, was wir sind:

Dienstleister im sensiblen Gefüge der Demokratie

Das ist ein verdammt wichtiger Job! Und wenn wir diesen unseren Job auf allen öffentlichen Plattformen redlich und zuverlässig erledigen, müssen wir uns auch keine Sorgen um unsere Zukunft machen.

Schön und gut, werden Sie jetzt denken, aber warum predigt die jetzt „weniger Ego!“ und schwallt uns gleichzeitig von der Bühne aus zu? Gute Frage! Antwort: Mit meiner altmodischen Auffassung von Journalismus fühle ich mich manchmal bereits wie ein lebendes Fossil. Und wenn zu diesem latenten Fossil-Gefühl dann noch ein Preis fürs "Lebenswerk" dazu kommt, kann es schon einmal kurz aus einem heraus brechen. Aber seien Sie versichert, bis zur Pension war’s das von meiner Seite. Danke für Ihr Verständnis! Und vielen herzlichen Dank für die Goldene Medienlöwin!


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