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    Das Rettungsdiktat.   zum Nachlesen!  

Klaus Woltron - Krone bunt  2020-07-26    
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Mit fortwährender Rettung statt Reformen stützt man das Verhalten von Schuldnern, die sich nur darauf verlassen, dass man ihre Schulden erlässt, statt sich anzustrengen, auf eigenen Beinen zu stehen – samt Mobbing gegen Sparsame. Als früherer Sanierer weiß ich: So wird das nichts.


DAS RETTUNGSDIKTAT

Jüngst wurde in den USA ein Schwarzer von einem Polizisten brutal ums Leben gebracht. Es erhob sich lokal ein verständlicher Sturm des Protests, der sodann die ganze Welt erfasste. Unter dem Schlachtruf „Black Lives Matter!“ wurden bei den folgenden Protesten ganze Häuserzeilen in Brand gesteckt, Menschen verletzt, Statuen gestürzt, Helden vergangener Zeiten zu Unpersonen erklärt. Bis zur Verdammnis von Columbus reicht der Bogen der posthum Geächteten, bis hinein in die Sprache die „Cancel Culture“, die Löschkultur. Alles, was nicht den Anforderungen einer militanten Minderheit genügt, muss Augen, Ohren und dem Bewusstsein entzogen werden: Filme, Denkmäler, Straßen- und Firmennamen, verdächtige Ausdrücke. Die erd-umspannende Aufregung erinnert an die Bilderstürmerei fanatischer Wahhabiten. Sie geht, maßlos übertreibend, weit über den traurigen Anlass hinaus. Mir scheint, dass damit der bei Menschen jeglicher Hautfarbe schlummernde Rassismus eher geweckt als besänftigt wird.
Political Correctness, Gendern, Fridays for Future, erpresserische EU – Propagandafeldzüge – wann wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben? Egal.
Gesichert ist, dass sie spaltet, bis nur Brösel übrig bleiben von dem, was früher einmal „Gesellschaft“ hieß. Ohne Schwarz- Weiß-Denken (im Wortsinn!) geht nichts mehr. Die Geduld und Fähigkeit zu kluger Auseinandersetzung auf Augenhöhe sind im Verschwinden. „Social Justice Warriors“, selbsternannte „Krieger der sozialen Gerechtigkeit“ , wie man sie in den USA nennt, schreiben die Tafeln Moses’ um. Es ist nicht ungefährlich, die Hintergründe dieser Sautänze bloßzulegen.
Früher, als ich noch Konzernknecht war, musste ich die Zähne zusammenbeißen, damit mir meine Meinung nicht ungedämpft entfuhr: Hätte ich etliches von dem, was ich mir heutzutage zu sagen gestatte, von mir gegeben, wäre ich meinen Job schnell losgeworden. Jetzt kann ich es gelassen tun, im Gegensatz zu den allermeisten in Lohn und Brot stehenden Informationsarbeitern. Wer aber weiß, wie lange noch? Das Beispiel der unfassbar gemobbten „Washington Post“-Journalistin Bari Weiss ist eine deutliche Warnung. Wer, wie sie, eine unliebsame Position zu Fragen von Geschlecht, Rasse oder Religion vertritt, wird von fanatischen politischen Gegnern gnadenlos geprügelt.
der „Wiederaufbau“ als vorwand zur gigantischen geldverschiebung
Als Vorbereitung für die größte Geldverschiebung in der Geschichte Europas wurde eine verfälschte, um nicht zu sagen falsche Sau durchs EU-Dorf getrieben. Unter dem irreführenden Vorwand, Europa „wiederaufzubauen“, sollen erneut jene Staaten gerettet werden, die ihre Kredite nicht tilgen können. Man stützt damit das Verhalten von Schuldnern, die sich darauf verlassen, dass man ihre Schulden erlässt, anstatt sich anzustrengen und auf eigene Füße zu stellen. Der Energie dieser Kampagne und den mächtigen Sautreibern, die dahinterstehen, konnte sich niemand entziehen. Mittlerweile ist der „Wiederaufbauplan“ nach dem üblichen Gipfel-Schaulaufen ohne grundsätzliche Änderungen durchgezogen worden. Aus den gemäß den Gründungsverträgen subsidiär organisierten EU-Staaten ist ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit geworden: Abgebrannte und Feuerfeste machen gemeinsam Schulden. Eine Räuberbande wurde aus Teilen der Europäischen Union, mit Mobbing gegenüber jenen, die die Ersparnisse ihrer Bürger verteidigen.
Ich habe schon viele Sanierungen erduldet und geleitet. Keine ist gelungen, bei der Pleitisten lediglich Geld forderten, selbst entschieden, was damit zu geschehen hatte, Kontrollen ablehnten und ihre Retter schmähten.
Vor 30 Jahren erblickte die Political Correctness das Licht der Welt. Von selbsternannten Moralaposteln, die, wie Moses vom Berg Sinai, vom Gipfel ihrer Moralität herabstiegen, werden wir zum Einhalten ihrer Gebote gezwungen. Bei Nichtbefolgung droht Mobbing. Im Unterschied zu Moses steht dahinter nicht der liebe Gott, sondern Interessen von Gruppen, die sich Macht und moralinsaure Hochgefühle verschaffen. Meist handelt es sich um kleine Cliquen, die sich größer und wichtiger darstellen, als sie sind. Wie im Falle der Bolschewiki 1917 wirkt nicht deren Zahl, sondern Lautstärke.
Der Mechanismus der Einschüchterung
Die Möglichkeiten der Neuen Medien garantieren prompte Wirkung. Ab der Jahrtausendwende boten diese milliardenfach genutzten Instrumente jenen, denen es gefiel, weltweite Kampagnen zu starten, ungeahnte neue Chancen. Als die Initiatoren der Political Correctness erkannten, wie leicht sich Menschen in Angst und Schrecken versetzen lassen, wenn man sie glauben macht, sie wären nicht mehr auf der Höhe ihrer Zeit, gab es kein Halten mehr. Es begann, beispielsweise, damit, allerorts zu gendern. Beginnend mit dem Zwang, allem und jedem ein „Innen“ beizufügen oder Geschlechtersternchen anzuhängen, erobern immer neue Facetten der Geschlechterforschung den allgemeinen Sprachgebrauch. Facebook z.B. bietet neben „Frau“ und „Mann“ 60 Auswahlmöglichkeiten, um geschlechtskorrekt zu posten. In immer kürzeren Abständen galoppieren die Rüsseltiere durch die virtuellen Räume. 2018 entdeckten die Eltern von Greta Thunberg, wie ungezählte andere vor ihnen, dass sich die Erde erwärmt. Daraufhin unterstützten sie, Marketing-erfahren, ihre minderjährige Tochter dabei, die pubertierende Jugend der Welt aufzurütteln und deren Vorfahren anklagend darauf hinzuweisen, man hätte ihnen die Zukunft gestohlen. Es folgte eine weltweite Hysterie, die in einen ungezügelten und in vielen Belangen irregeleiteten Wettbewerb von fieberhaften Weltenrettern mündet.
Seit etwa 1960 schüttelt der Wettbewerb der Menschheit mit sich selbst die Welt. Er hat sich selbstständig gemacht. Niemand wird ihn aufhalten, ausgenommen eine ganz große Krise, die mit einem schmerzhaften Neuanfang verbunden sein wird. Dieser schaurige Eber ist das Produkt des ehernen Darwinschen Gesetzes der Durchsetzung des angepassten Egoisten. Mit vielen Methoden hat man versucht, es zu bändigen: Kommunismus, Sozialismus, ökosoziale Marktwirtschaft. Seit sich der ungeregelte Wettbewerb per Globalisierung über die ganze Welt verbreitet hat, ist’s vorbei mit dem Teilen, der Rücksicht, der Schonung des anderen und der Natur. Es gilt das Gesetz des Stärkeren, Effizienteren, Brutaleren. Er taucht einmal da, einmal dort auf der Welt auf, unterbietet alle Preise, zerstört eingespielte Systeme und sorgt für immer erbarmungslosere Ausbeutung. Man kann ihn nicht fassen, er entzieht sich sämtlichen Regeln. Er bedient sich einer fein konstruierten Maschinerie – und ist dabei, sie selbst zu demolieren. Je komplizierter ein System ist, desto empfindlicher wird es gegenüber Störungen. Im Werk einer Armbanduhr genügt schon feinster Sand, um das Getriebe zu blockieren – Sand, der die wenigen klobigen Räder einer alten Turmuhr niemals hemmen könnte. Die vielen durchs Weltendorf getriebenen Säue wirbeln immer mehr davon auf: Es beginnt bedrohlich zu knirschen im Räderwerk der Globalisierung.

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